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Die deutsche Forstwirtschaft: Nachhaltig und ökosystemrelevant

Grafik: DFWR

Der Wald ist unser ökologischstes Wirtschaftssystem. International genießt die deutsche Forstwirtschaft mit ihrem Grundsatz der „Nachhaltigkeit“ höchste Anerkennung. Ursprünglich meinte „Nachhaltigkeit“ wesentlich, dem Wald nicht mehr Holz zu entnehmen, als nachwachsen kann. Heute ist der Begriff viel weiter gefächert. Neben die zuwachsverträgliche Holzentnahme sind längst auch die wichtigen sozioökonomischen Waldleistungen und die Ökosystemleistungen des Waldes getreten.

  •     Wirtschaftsfaktor:

Der gesamte deutsche Wald steht im Eigentum entweder staatlicher oder privater Personen, die aus den Holzentnahmen die Pflege des Waldes finanzieren und tragen. Die Bewirtschaftung des Waldes mit den angeschlossenen Branchen der Holz- und Papierwirtschaft unterhält etwa 1,1 Million Arbeitsplätze (Quelle: Thuenen-Institut). Der Wald versorgt Menschen mit einem regelmäßigen Einkommen und unsere Gesellschaft mit Holz. Wo Entnahme unterbleibt, wird staatlichen wie privaten Waldbesitzern die Möglichkeit genommen, die Mittel einzunehmen, die es Ihnen erlauben, Wald – etwa auch auf Kalamitätsflächen – neu anzupflanzen und menschliche oder natürliche Verjüngung zu sichern. Erst diese Arbeit eröffnet der Gesellschaft die verkehrssichere und im Übrigen kostenfreie Waldnutzung. Sie schafft wertvolle Ökosystemleistungen für Klima, Artenschutz, Umweltmedien und Erholung.

  •     Ökosystemleistung Klimaschutz:

Die Notwendigkeit einer Begrenzung des Klimawandels verlangt neben der effektiven Reduktion der CO2-Emissionen auch den Ausbau der Kohlenstoffsenken. Der Wald bietet erhebliches Speicherpotential. Anders als im klassischen Nachhaltigkeitssatz geht es hier darum, nicht nur nicht mehr zu entnehmen, als nachwächst, sondern auch nach Wegen zu suchen, etwa durch Neuaufforstungen oder längere Umtriebszeiten, die Speicherleistung des Wirtschaftswaldes zu erhöhen. Denn den Wirtschaftswald braucht es für die dauerhafte CO2-Bindung. Er allein bindet im wachsenden und stehenden Holz CO2 ebenso wie im entnommenen und verarbeiteten Holz, sofern dieses nur – und das ist Aufgabe der Politik – einer Langzeitnutzung zugeführt wird. So wird CO2 auch in Gebäuden und Möbeln gebunden. Indirekt trägt der Wald so durch die Substitution von Beton, Metall, Kunststoff und Glas sogar noch erheblich zur CO2-Emissionssenkung bei.

  •     Ökosystemleistung Biodiversität:

Der Wirtschaftswald ist Lebensraum. Stillgelegte Wälder zeigen eine gleichmäßige Entwicklung hin zu dichten, dunklen Laubwäldern. Es handelt sich um einen Lebensraumtyp, der einer begrenzten Zahl von Arten Heimat bietet. Demgegenüber gleicht kein Wirtschaftswald dem anderen. Jeder staatliche oder private Waldbesitzer wirtschaftet ein wenig anders: Die Baumarten, die Dichte, die Feuchtigkeit, das Licht, der Bodenbewuchs – auf kleinen Flächen bietet der Wirtschaftswald große Unterschiede. Und damit zahlreiche Habitate für viele unterschiedliche Lebewesen.

  •     Wohlfühlfaktor Holz:

Holz besitzt einen ästhetischen Eigenwert, der kaum einem anderen Material zukommt. In einer Welt des Betonbaus, des Funktionsmobiliars und der Elektronik erden Holzprodukte den Menschen. Ein Holzhaus ist gemütlich. Ein Holzfußboden ist immer warm. Ein Bauernschrank ist solide. Holz als Material ist in seiner ursprünglichen Qualität intuitiv erfassbar und erfahrbar. Es tut dem Menschen gut.

 

  • Holz als Energieträger

Die energetische Holznutzung leistet einen wichtigen Betrag zum Klimaschutz. Gerade im Kontext der Energiewende und des Kohleausstiegs trägt Energiegewinnung aus nachhaltiger Biomasse auf Holzbasis dazu bei, fossile CO2-Emissionen und die Abhängigkeit von Kohle und Gas zu reduzieren. Bei der Wärmegewinnung aus Holz wird CO2 zwar wieder   freigesetzt. Der Kohlenstoff, der beim Verbrennen von Holz emmitiert wird, entspricht jedoch genau dem Kohlenstoff, den der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat und der nach der Ernte des Baumes wieder nachwächst. In diesem Kreislauf schneidet Holz als Energieträger hinsichtlich der Klimaeffizienz mit anderen Energieträgern deutlich besser ab. Voraussetzung ist die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung der Wälder.  (Fakten und Argumente)


Referentenentwurf zur Nationalen Waldstrategie 2050

Hier finden Sie eine kurze Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Nationalen Waldstrategie 2050 von den Familienbetrieben Land und Forst sowie eine Kommentierung direkt im Entwurf.

Stellungnahme & Kommentierung


Der Wald: Wichtiger Wirtschaftsort und emotionale Heimat vieler Menschen

Der Wald ist Gesprächsgegenstand geworden. Viele Menschen diskutieren heute darüber, wie Waldnutzung und Waldbewirtschaftung aussehen sollen. Dazu beigetragen haben auch die Bücher Peter Wohllebens. Sie haben eine weite mediale Beachtung gefunden, aber stellen die Forstwirtschaft und die Waldnutzung und -pflege in Frage. Die nachfolgenden Beiträge unterstützen Sie dabei, in diesen Diskussionen Orientierung zu bringen und gute Argumente für die Diskussion zu entwickeln:

 


Thematische Vertiefungen zu Nachhaltigkeit und Ökosystemleistungen

Jede Diskussion über den Wald braucht eine gesicherte Tatsachengrundlage und gute Argumente. Die nachfolgenden Dokumente unterstreichen die Bedeutung einer nachhaltigen Waldwirtschaft mit ihren sozioökonomischen Waldleistungen und Ökosystemleistungen: