Skip to main content

Modellprojekt des Markgräflich Badischen Gutsbetriebs

Bernhard Prinz von Baden hat in Baden-Württemberg ein Beweidungsprojekt umgesetzt

Der Markgräflich Badische Gutsbetrieb in Salem im südlichen Baden-Württemberg hat ein Beweidungsprojekt auf einer etwa 8 ha großen Grünlandfläche nördlich des Killenweihers gestartet, um Bewirtschaftung und Biotopschutz zusammenzuführen. Die Fläche wird seitdem extensiv bewirtschaftet und mit 17 Färsen der Rasse Braunvieh des Hofguts Rimpertsweiler beweidet.

Julia Brantner von der Heinz Sielmann Stiftung erläutert: „Eine Beweidung erhöht die Strukturvielfalt auf der Fläche. Durch unterschiedlich schnelles Abfressen entstehen verschieden dichte und hohe Vegetationsbereiche sowie Trittstellen. So entsteht eine kontinuierliche Lebensraumvielfalt für Insekten, Vögel und weitere Tier- sowie Pflanzenarten.“ Mit dem Dung der Rinder wachse der Insektenreichtum, wodurch wiederum anspruchsvollere Vogelarten angelockt werden sollen, da die Insekten die Nahrungsgrundlage der Vögel darstellen. Die Fläche um den Killenweiher soll damit langfristig zu einer artenreichen Grünlandfläche entwickelt und so die biologische Vielfalt insgesamt erhöht werden.

Die Beweidung erfolgte zunächst saisonal von Mitte Mai bis Mitte Oktober 2022, um die Auswirkungen auf Vegetation und Artenzusammensetzung beobachten zu können. Um den Erfolg der Maßnahmen beurteilen zu können, wurden vor Projektstart eine Vegetations- und Brutvogelkartierung auf und im Umfeld der Fläche durchgeführt. Ein bis zwei Jahre nach Start der Beweidung soll eine Prüfkartierung der Fläche erfolgen.

Bernhard Prinz von Baden zieht ein erstes Fazit aus seinem Modellprojekt: „Die Entscheidung, das Projekt in Kooperation mit dem Hofgut Rimpertsweiler durchzuführen, war sehr gut. Dadurch haben wir in Bezug auf Arbeitsaufwand, Optimierung der Betriebsabläufe, Förderung des Tierwohls und Reduzierung der Investitionskosten eine Win-win-Situation für beide Betriebe geschaffen.

Nach ersten Einschätzungen treten die erhofften Effekte in Bezug auf die Erhöhung der Biodiversität auf der Fläche ein. Wir beobachten deutlich mehr Insekten. Der Bestand an Blühpflanzen nimmt durch die Beweidung, wie teilweise befürchtet, nicht ab, sondern die Bereiche mit Blühpflanzen vergrößern sich. Davon profitieren zum Beispiel auch die Vögel. Durch das noch ausstehende Gutachten, welches die Effekte genau auswerten soll, werden die aufgeworfenen Biodiversitätsfragen hoffentlich präzise und aussagekräftig beantwortet.“