Skip to main content

Natur- und Umweltschutz

 

Land- und forstwirtschaftliche Betriebe tragen besondere Verantwortung für den Schutz und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Bewirtschaftung und Naturschutz stehen zueinander nicht im Gegensatz – im Gegenteil: Unsere Familienbetriebe sind Naturschützer. Denn nur ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Grund und Boden sichert ihnen und nachfolgenden Generationen zukünftige Erträge. Im Rahmen von Vertragsnaturschutz und von freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen schützenunsere Betriebe die natürlichen Lebensgrundlagen und fördern die Artenvielfalt. Freiwillige und marktwirtschaftliche Maßnahmen wie diese müssen gefördert und ausgebaut werden. Sie sollten vorrangig angewendet werden, bevor rechtliche oder regulatorische Vorgaben greifen. Denn sie sind wirksamer und finden größere Akzeptanz bei den Akteuren im ländlichen Raum. Dabei muss sichergestellt werden, dass freiwillig durchgeführte Naturschutzmaßnahmen nicht zu naturschutzrechtlichen Einschränkung für die Bewirtschaftung führen.

 

 

Erfolge unserer Arbeit

  • Ackerbau in Überschwemmungsgebieten bleibt möglich (Hochwasserschutzgesetz 2004)
  • Regelung der guten fachlichen Praxis in Land- und Forstwirtschaft entschärft (Bundesnaturschutzgesetz 2004)
  • Angemessene Entschädigungs- und Ausgleichsregelungen in einigen Landesnaturschutzgesetzen erreicht
  • Vorrang von Vertragsnaturschutz vor behördlichen Eingriffen und Verordnungen erreicht Einführung von Ökopunkte-Regelungen forciert

Aktionsbündnis Forum Natur (AFN)

Das Aktionsbündnis Forum Natur setzt sich für die Sicherung unseres gemeinsamen Natur-Lebensraums ein. Hier können Sie sich ausführlicher über das Aktionsbündnis Forum Natur informieren: www.forum-natur.de


Gemeinsame Volksinitiative "Mehr als nur ein Summen!"

Familienbetriebe Land und Forst unterstützen gemeinsam mit 19 weiteren Verbänden die Volksinitiative für den Schutz der Bienen und der Artenvielfalt in Brandenburg.

Weitere Informationen rund um die Initiative finden Sie unter http://initiativebienensummen.de/


Wildlife Estates Label

Die Biodiversitätsstrategie der EU ist Grundlage der Philosophie dieses Labels, das auf europäischer Ebene im Jahr 2005 durch die European Landowners Organisation (ELO) initiiert wurde. Ausgezeichnet werden europäische land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die sich über gesetzliche Mindestanforderungen hinaus aktiv für Biodiversität einsetzen. Über die Vergabe des Labels entscheiden das Scientific Committée – bestehend aus Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen – sowie das Steering Committée, eine internationale Jury, die über die endgültige Vergabe des Labels entscheidet.

Das Wildlife Estates Label wurde bis dato über 330 mal in 19 europäischen Mitgliedsstaaten vergeben, davon 13 mal in Deutschland. Die ausgezeichneten Land- und Forstbetriebe bilden ein aktives und stetig wachsendes Netzwerk, dessen Mitglieder sich regelmäßig treffen und austauschen. Inzwischen ist das Wildlife Estates mit über 1,7 Millionen ha anerkannter Fläche das größte private Netzwerk zur freiwilligen Förderung der Artenvielfalt in Europa.

http://www.wildlife-estates.euwww.wildlife-estates.info


Biotope für Deutschland: Unsere Betriebe gehen beim Lebensraumschutz voran

Ein Projekt der Familienbetriebe Land und Forst mit der Heinz Sielmann Stiftung

Das umweltpolitische Klima ist rauer geworden. Angesichts von Klima- und Biodiversitätskrise stellen die europäische und deutsche Politik immer neue Vorschläge in den Raum, wie Land- und Forstwirtschaft sich ändern sollen. Das Reformtempo ist rasant, die Verärgerung und Verunsicherung bei den Betroffenen oft groß. Denn allzu oft erscheinen die Vorhaben von oben hergedacht, ohne Einbindung der Betriebe und ihrer Expertise. Und fast immer geht es um neue Regulierung, selten um Anreize.

Dabei wissen wir längst: Mit der Mobilisierung und Motivation der Stakeholder, vor allem aber mit privatem Engagement vor Ort, lassen sich Umwelt- und Naturschutzziele schneller und besser erreichen als mit staatlichen Vorgaben. Auf Initiative unseres Mitglieds Stiftungsrat Bernhard Prinz von Baden, Schloss Salem, haben wir einen Testlauf gestartet. 2020 und 2021 haben vier Mitgliedsbetriebe in einem Modellverfahren jeweils ein Naturschutzprojekt auf ihren Betriebsflächen umgesetzt. Unterstützt hat dabei die Heinz Sielmann Stiftung, benannt nach dem bekannten Tierfilmer Heinz Sielmann, mit Beratung und Begleitung bei der Konzeptionierung und Umsetzung des Vorhabens.

Das Ziel: Außerhalb des Förderrahmens der europäischen Gemeinsamen Agrarpolitik und der nationalen Förderprogramme auf eigene Faust eine kleine, spürbare ökologische Verbesserung zu erreichen. Zur Sicherung der Betriebsverträglichkeit wurden dabei für Vorhaben mit Nutzungseinschränkungen bevorzugt Grenzstandorte oder ohnehin nicht wirtschaftlich nutzbare Standorte gewählt. Zum Zuge kamen aber auch Ansätze, nutzungsintegrierte Naturschutzvorhaben auszuprobieren. Der Lohn der Mühen: Summen und Brummen, aber auch Interesse in den Gemeinden und in den lokalen Medien.

·        Markgräflich Badischer Gutsbetrieb: Extensives Beweidungsprojekt auf einer Grünlandfläche, um Bewirtschaftung und Biotopschutz zusammenzuführen.

·        Forstbetrieb Kalbeck: Feuchtgebiet auf einer Waldrandfläche für Vogelarten wie Neuntöter, Goldammer, Mönchsgrasmücke sowie Säugetiere und Insekten.

·        Forstbetrieb der Fürst zu Oettingen-Spielberg’schen Verwaltung: Ökologische Aufwertung eines Feuchtgebiets als Lebensraum für Amphibien, Reptilien, Vögel, Insekten und weitere wasserbewohnende Tier- und Pflanzenarten.

·        Modellprojekt Gräflich von Spee’sche Betriebe: Bewirtschaftungskonzept mit verschiedenen Elementen zur Stärkung der biologischen Vielfalt.

Bei Interesse für Projekte auf Ihren Flächen steht Ihnen Dr. Heiko Schumacher (heiko.schumacher[at]sielmann-stiftung.de) von der Heinz Sielmann Stiftung für alle Fragen zur Verfügung.