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 Familienbetriebe Land und Forst bewerten Ergebnisse des Koalitionsausschusses

Berlin, 29.03.2023. „Die Ankündigung der Bundesregierung, Klimaschutzziele zukünftig anhand einer sektorübergreifenden und mehrjährigen Gesamtrechnung zu verfolgen, ist grundsätzlich richtig und überfällig. Sie muss nun dazu führen, dass die Klimaschutzleistung von Wald und Holz im Klimaschutzgesetz neu und mit einem ganzheitlichen Ansatz geregelt wird,“ erklärt Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Die Forst- und Holzwirtschaft ist der einzig existierende CO2-neutralisierende Wirtschaftszweig,“ hebt Elverfeldt hervor. „Gerade die Holzproduktion trägt zu einer leistungsfähige Bioökonomie bei, da CO2 dauerhaft der Atmosphäre entzogen wird und in Holzprodukten gebunden wird,“ so der Vorsitzende weiter. Die Familienbetriebe Land und Forst fordern daher, das enorme Potential der Klimaschutzleistung nachhaltig bewirtschafteter Wälder anzuerkennen und auszuschöpfen.

Max v. Elverfeldt: „Die sektorübergreifende Betrachtung hat großes Potential, es darf aber nicht dazu kommen, dass verfehlte Emissionsminderungsziele anderer Sektoren zu unverhältnismäßigen Nutzungserschwernissen in der Land- und Forstwirtschaft führen.“ Hilfreich wäre es daher, zur Erreichung der Klimaschutzziele die Kritik zu berücksichtigen, die der wissenschaftliche Beirat Waldpolitik in einem Gutachten anlässlich des Beschlusses des Klimaschutzgesetzes bereits 2021 veröffentlichte. Der Beirat kritisierte dort, dass die Zielvorgaben des Klimaschutzgesetzes kurzfristig nur durch Nutzungsverzicht und auf Kosten der Holzproduktion erreicht werden können. Der Beirat schlug vor, CO2 durch Holzentnahmen dauerhaft in Holzprodukten zu binden.

Zudem sieht Elverfeldt die avisierte länderübergreifende Vernetzung von Biotopen kritisch: „Eine Erweiterung der Schutzgebietskulissen darf nicht zu weiteren Bewirtschaftungseinschränkungen führen. Insbesondere in Zusammenhang mit dem aktuellen Gesetzgebungsprozess der europäischen Pflanzenschutzregelungen würde dies zu einem massiven Strukturbruch unter landwirtschaftlichen Betrieben führen.“