Klimaschutz ist die wertvollste Ökosystemleistung der Wälder
Der für den Wald in Mecklenburg-Vorpommern zuständige Minister Dr. Till Backhaus hat am 25. Februar 2021 die Ergebnisse einer von der Landesforstanstalt in Auftrag gegebenen Studie mit dem Titel „Ökonomische Bewertung der Ökosystemleistungen des Waldes“ vorgestellt. Die Gutachter Prof. Dr. Ulrich Hampicke und Achim Schäfer vom Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde (DUENE e.V.) der Universität Greifwald liefern wichtige Ergebnisse zur Inwertsetzung von Ökosystemleistungen (ÖSL) des Waldes:
- Der Wald ist ein Ökosystem mit vielen wertvollen Leistungen wie z.B. Erholung, Holzproduktion, Klimaschutz, Lärmschutz, Naturschutz, Wasserfilterung.
- Klimaschutz ist mit ca. 290 € (Werte jeweils pro Jahr und Hektar) die höchst bewertete Ökosystemleistung des Waldes.
- Die ÖSL Naturschutz, Erholung, Wasserlieferung und Lärmschutz werden mit ca. 160 € bewertet.
- Die ÖSL Holzproduktion geht mit ca. 217 € in die Studie ein (Basis ist der Holzverkauf der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern)
- Damit sind nicht bezahlte Ökosystemleistungen doppelt so hoch zu bewerten, wie die Erlöse aus dem Holzverkauf.
Die Inwertsetzung ist ein wichtiger Schritt für die aktuellen Diskussionen zur Honorierung von ÖSL des Waldes in Deutschland und Europa. Die DUENE-Studie ist dabei breiter angelegt, als bisherige Untersuchungen und liefert wichtige Erkenntnisse. Wenn 217 € als Grundlage für den Holzverkauf angenommen werden – eine derzeit sehr optimistische Annahme – und die für den Privatwald anfallenden Kosten, Abgaben und Steuern von ca. 131 € abgezogen werden, bleiben pro Jahr und Hektar ca. 86 € übrig. Dieses Finanzierungsmodell trägt nicht mehr. Nach dem Grundsatz „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ ist eine angemessene Honorierung der Ökosystemleistungen der Wälder langfristig für die Steuerung wichtig und kurzfristig bei den aktuellen Klimaschäden dringend notwendig!