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Elverfeldt: „Holz ist erneuerbar!“

Vor der Abstimmung (14.09.2022) im Europäischen Parlament zur Änderung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (Renewable Energy Directive – RED III) fordert Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, Holzenergie weiterhin als erneuerbare Energie anzuerkennen und ihre Förderfähigkeit zu erhalten. „Die Bundesregierung will zurecht laut Koalitionsvertrag bis 2030 50 Prozent erneuerbare Wärme erreichen. Dafür wäre es absolut kontraproduktiv, wenn nun auf Ebene der Europäischen Union die Anerkennung von Holzenergie als Erneuerbare Energie sowie ihre Förderfähigkeit ganz oder teilweise abgeschafft werden würde.“
 
Elverfeldt fordert die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf, forstliche Biomasse als wichtigen Baustein hin zu einer erfolgreichen Energiewende anzuerkennen und zu stärken. „Holz ist ein nachwachsender Energieträger und Rohstoff, der Öl, Gas und Kohle ersetzen kann. Die systematische Diskriminierung von Biomasse aus dem Wald, die wir aus Brüssel und Berlin erleben, schwächt unsere Versorgungssicherheit und unsere Unabhängigkeit.“ Er ergänzt: „In Deutschland wird immer regelmäßig weniger Holz eingeschlagen als nachwächst. Das zeigt, dass die Verwendung von Holz als Energieträger nicht zu einer Übernutzung unserer Wälder führt. Denn in die Verbrennung kommt überwiegend Restholz wie Sägespäne und Astholz, das stofflich nicht anders nutzbar wäre.“


Zusammenfassung zum Ergebnis der Abstimmung über die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) im Plenum des Europäischen Parlaments des Fachverbands Holzenergie (Stand 15.09.2022)

Hier finden Sie das finale Abstimmungsdokument des EU-Parlaments vom 14. September 2022. Die wichtigsten Punkte sind bisher die folgenden:

  • Das Parlament hat im Anschluss an die politische Einigung zwischen dem ITRE und den ENVI-Berichterstattern MdEP Pieper und Torvalds eine neue Definition der primären holzartigen Biomasse (primary woody biomass = PWB) angenommen. Aufgrund der Änderungshierarchie wurde der von der Abgeordneten Emma Wiesner vorgeschlagene Änderungsantrag, der sich auf die Qualität der Biomasse bezieht und mehrere Ausnahmen im Zusammenhang mit nachhaltigen Waldbewirtschaftungspraktiken vorsieht, von mehreren Abgeordneten aus verschiedenen Fraktionen unterstützt, aber nach der Annahme der politischen Einigung nicht zur Abstimmung gestellt.
  • Die neue Definition enthält mehr Ausnahmen als der ursprüngliche ENVI-Vorschlag, darunter die Verhütung von Waldbränden, das Management der Verkehrssicherheit, Wälder die von Naturkatastrophen betroffen sind (für die keine strenge Definition vorgesehen ist) oder Schädlingsbekämpfung.
  • Darüber hinaus betonte das Parlament, dass Biomasse (einschließlich PWB) weiterhin auf das Ziel für erneuerbare Energien angerechnet wird, so dass die Erneuerbarkeit unseres Sektors nicht in Frage gestellt wird.
  • Nach dem Standpunkt des EP kommt PWB jedoch nicht für eine finanzielle Förderung in Frage. Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan, um dies abzuwenden, waren aber im Parlament nicht erfolgreich, so dass es von entscheidender Bedeutung sein wird, den Rat zu drängen, dies in den Trilogverhandlungen zu streichen.
  • Die vorgeschlagene Obergrenze für die Verwendung von PWB bezieht sich nicht auf das Volumen, sondern auf den Anteil des PWB an der insgesamt verwendeten Biomasse, der auf den Anteil des PWB im Zeitraum 2017-2022 begrenzt wäre. Das bedeutet, dass das Volumen sowohl der primären als auch der sekundären Biomasse noch zunehmen kann, solange dieser Anteil stabil bleibt oder sinkt. In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Trend in den letzten Jahren ziemlich konstant war, sollte eine weitere Expansion des Biomassesektors insgesamt kein Problem darstellen.

Schließlich betonte der Berichterstatter des Dossiers, MdEP Markus Pieper (DE, EVP), in der Pressekonferenz nach der Abstimmung ebenfalls die Rolle von Holz für die Energiegewinnung und zeigte damit den politischen Willen, den Vorschlag in den kommenden Verhandlungen zu verbessern.