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Bauernverband fordert international abgestimmte Maßnahmen zum Klimaschutz

Der heute vorgestellte Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC) zeigt nach Einschätzung des Generalsekretärs vom Deutschen Bauernverband (DBV), Bernhard Krüsken, die Dringlichkeit für international abgestimmte Maßnahmen zum Schutz des Klimas. Für die Landwirtschaft als Sektor, der unmittelbar vom Klimawandel betroffen sei, habe das elementare Bedeutung.

Der Bericht bekräftige sowohl die Notwendigkeit einer nachhaltigen Intensivierung der Landwirtschaft als auch deren Möglichkeiten beim Klimaschutz, sei es über den Humusaufbau in Böden oder das Vermeiden fossiler Emissionen durch die Nutzung von Bioenergie aus der Landwirtschaft, erklärte der DBV-Generalsekretär. Vor allem Letzteres brauche eine deutlich stärkere politische Flankierung. Klima- und Ressourcenschutz müssten mit den Zielen der Ernährungssicherung und der wirtschaftlichen Entwicklung zusammengeführt werden.

Laut Weltklimarat sind inzwischen tiefgreifende Änderungen nötig, was Erzeugung und Verbrauch von Energie und Lebensmitteln angeht, um noch den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Gefordert werden in dem Sonderbericht unter anderem die Halbierung der weltweiten CO2-Emissionen und drastisch höhere Ausgaben für eine klimaschonende Energieerzeugung sowie der Ausbau der Biomassenutzung.

Dafür müssten riesige Acker- und Grünlandflächen für den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen genutzt werden, was nicht ohne Folgen für das internationale Angebot an Lebens- und Futtermitteln bleiben würde. In diesem Zusammenhang wird von den Klimaschutzexperten außerdem eine „weniger ressourcenintensive“ Ernährung verlangt, mithin die Einschränkung des Fleischkonsums.

Für Bundesforschungsministerin Anja Karliczek zeigt der Bericht die großen Herausforderungen auf, die der Klimawandel für Deutschland und die gesamte Welt mit sich bringt. Sie setzt darauf, das Potential der Wissenschaft noch stärker auszuschöpfen, um die Folgen des Klimawandels sozialverträglich zu mindern und gleichzeitig Innovationsschübe für die Wirtschaft zu liefern. Aus Sicht des Parlamentarischen Staatssekretärs im Forschungsressort, Dr. Michael Meister, führt aus diesem Grund auch kein Weg am Einsatz moderner Züchtungstechnologien vorbei.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte, dass die nächsten Jahre entscheidend seien, damit der Planet nicht aus dem Gleichgewicht gerate. Der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas müsse gelingen, denn jede vermiedene Tonne CO2 und jedes vermiedene Zehntelgrad Erderwärmung zählten. Dieser Umbau bringe zwar viele Veränderungen mit sich, aber auch die große Chance, die deutsche Wirtschaft zukunftsfähiger und die Gesellschaft lebenswerter zu machen, betonte Schulze. AgE