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Lob und Tadel für die Einigung zur Ferkelkastration

Die Verständigung im Koalitionsausschuss auf eine zweijährige Verschiebung des Verbots der betäubungslosen Ferkelkastration hat erwartungsgemäß unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Die agrarpolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Marlene Mortler, zeigte sich zufrieden mit dem Beschluss der Koalitionsspitzen: „Die existenzielle Angst der sauenhaltenden Betriebe in Deutschland ist in der Politik verstanden worden“, erklärte Mortler. Sie sprach von einem politischen Signal, das gerade noch rechtzeitig komme. Jetzt gelte es, bestehende alternative Wege zur betäubungslosen auf Kastration auf Praxistauglichkeit und Rechtskonformität zu prüfen.

Mit scharfer Kritik haben demgegenüber die Grünen auf die Einigung reagiert. Der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Friedrich Ostendorff, nannte die geplante zweijährige Fristverschiebung unverantwortlich. Damit werde die Kluft zwischen dem gesellschaftlichen Willen und der landwirtschaftlichen Realität immer größer. Für „ein paar Wählerstimmen von verunsicherten Sauenhaltern“ bei der anstehenden Landtagswahl in Bayern spiele die CSU mit dem Vertrauen der Bevölkerung, die eine Landwirtschaft ohne Tierleid einfordere, so Ostendorff.

Als „Verrat an den Ferkeln und am Staatsziel Tierschutz“ bezeichnete der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, die geplante Fristverlängerung. Für ihn entpuppen sich damit die Bekenntnisse der Koalition zum Tierschutz als „wohlfeile Sonntagsreden“. AgE