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Traubenlese in Deutschland früh wie nie gestartet

Die große Hitze der letzten Wochen bleibt auch für den deutschen Weinbau nicht ohne Folgen. Bereits gestern wurde mit der Traubenlese begonnen und damit früher als jemals zuvor. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilte, wurde im rheinhessischen Lörzweiler der offizielle Start der Lese des Federweißen ausgerufen. Die geernteten Trauben der frühreifen Rebsorte Solaris seien mit einem Mostgewicht von mehr als 90 ° Oechsle schon jetzt außergewöhnlich süß.

Das DWI rechnet auch für die Hauptlese von Sorten wie Müller-Thurgau oder Frühburgunder bundesweit mit einem besonders frühen Start Ende August, und zwar erstmals auch im nördlichsten deutschen Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Aber auch später reifende Sorten wie Riesling oder Spätburgunder dürften in diesem Jahr früher reif sein und voraussichtlich bereits Mitte September statt - wie üblich - Anfang Oktober gelesen werden.

Eingeleitet wurde die diesjährige Entwicklung der Trauben laut DWI durch den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der schon zu einer verfrühten Blüte geführt habe. Der sehr sonnige Sommer habe die weitere Reife zusätzlich beschleunigt, so dass der Entwicklungsstand der Reben aktuell rund drei Wochen vor dem langjährigen Mittel liege.

Die Winzer haben dem Weininstitut zufolge bislang keinen Grund zur Klage. Ein zufriedenstellender Behang sowie ein ausgezeichneter Reife- und Gesundheitszustand der Trauben böten aktuell sehr gute Ertrags- und Qualitätsvoraussetzungen für den Jahrgang 2018. Allerdings könnte ein weiterhin anhaltender Wassermangel diese Aussichten ebenso trüben wie eine längere Regenperiode Ende August oder Anfang September. AgE