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Aktionsbündnis fordert bessere Regulierungen zum Wolf

Einen besseren Schutz von Mensch und Weidetieren vor dem Wolf fordert ein breites Bündnis von 18 Verbänden, das zur bevorstehenden Umweltministerkonferenz (UMK) einen Aktionsplan zum Umgang mit dem wachsenden Wolfsbestand in Deutschland vorgelegt hat. Die im Aktionsbündnis Forum Natur vertretenen Organisationen, darunter der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV), pochen insbesondere auf eine bessere Entschädigung bei Wolfsrissen sowie auf die Regulierung des Wolfsbestandes.

 

Die beteiligten Verbände halten die derzeitige Praxis bei der Meldung von Wolfsrissen, dem Verfahren der Rissbegutachtung bis hin zur Kompensation von Schäden für unzulänglich. Sie verlangen zusätzliche Analysen durch unabhängige Labore sowie eine Umkehr der Beweislast bei der Entschädigung von Wolfsrissen. Die Unterzeichner des Aktionsplans erkennen den Nutzen von Herdenschutzmaßnahmen zur Vermeidung von Wolfsrissen an, weisen aber gleichwohl auf deren Grenzen hin. So sei eine kleinparzellierte Einzäunung aller Weideflächen in Deutschland weder naturschutzfachlich verantwortbar noch wirtschaftlich darstellbar oder gesellschaftlich akzeptiert. Bund und Länder seien daher gefordert, bei der Prävention mehr auf die tatsächlichen Verhältnisse Rücksicht zu nehmen und beim Herdenschutzmanagement abgestimmt und bundesweit nach einheitlichen Maßstäben vorzugehen.

 

Ferner fordern die Verbände der Weidetierhalter und Landnutzer, dass wissenschaftlich belegte Fakten anerkannt werden, wonach es sich bei den in Deutschland lebenden Wölfen nicht um eine eigenständige Population handelt, sondern um den Westrand des nordosteuropäischen Vorkommens. Da dessen günstiger Erhaltungszustand nie in Frage stand, sehen sie keine Notwendigkeit dafür, dem Wolf durch die Eintragung in Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-(FFH) Richtlinie einen besonderen Schutzstatus zu verleihen. Stattdessen halten die Verbände die Entnahme auffälliger Wölfe und die Regulierung des Bestandes für unumgänglich, will man eine flächendeckende Weidewirtschaft erhalten. AgE