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Klöckner will dreistufiges Tierwohllabel

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat sein Konzept für eine Tierwohlkennzeichnung modifiziert. Ressortchefin Julia Klöckner kündigte am Wochenende eine dreistufige Kennzeichnung an, bei der bereits die Eingangsstufe eindeutig über dem gesetzlichen Standard liegen werde. Eine Herkunftskennzeichnung in Form einer schwarz-rot-goldenen Flagge auf dem Label soll es nicht geben. Die Nutzung des Labels soll freiwillig sein, dessen Kriterien verbindlich. Auf europäischer Ebene will sich die Ministerin für eine verpflichtende EU-weite Haltungskennzeichnung einsetzen.

 

Laut Klöckner hat ein Gespräch der Spitze ihres Hauses mit Verbandsvertretern Ende letzter Woche in Berlin wichtige Fortschritte gebracht. Man sei übereingekommen, möglichst alle Vermarktungswege für Fleisch und Fleischerzeugnisse einzubinden. Mit einer Beteiligung der ganzen Kette solle ein hohes Maß an Wertschöpfung gewährleistet werden. Ziel sei es, eine große Anzahl von Landwirten mitzunehmen, „insbesondere diejenigen, die bereits in der Brancheninitiative Tierwohl (ITW) engagiert sind“. Für notwendige Stallumbauten zur Einhaltung der Kriterien soll es eine staatliche Förderung geben.

 

Ein freiwilliges Label bietet der Ministerin zufolge die Möglichkeit, ein Mehr an Tierwohl sichtbarer zu machen und den Verbrauchern eine verlässliche Orientierung zu geben, „wieviel Tierwohl in den Produkten steckt“. Dabei würden diejenigen nicht diskriminiert, die sich zwar gesetzeskonform verhielten, aber lediglich die vorgeschriebenen Mindeststandards bei der Tierhaltung einhielten. „Sie müssen nicht mitmachen beim Label, können es dann aber auch nicht als werbewirksame Verbraucherinformation nutzen“, erläuterte Klöckner. Die Verbraucher entschieden an der Kasse mit, was ihnen das Tierwohl wert sei.

 

Die Bundesregierung werde das Label so attraktiv machen, „dass viele Landwirte mitmachen und sich dadurch die Haltungsbedingungen der Nutztiere spürbar verbessern“, betonte die Ressortchefin. Sie verwies auf die Beispiele Dänemark und Niederlande, die mit ähnlichen nationalen Konzepten agierten. In Deutschland könne der Einstieg schnell gelingen, „wenn alle an einem Strang ziehen und nicht auf Zeit spielen“. AgE