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Handelsstreit zwischen USA und China drückt auf Agrarpreise

Die Chicagoer Terminbörsenkurse für Sojabohnen, Weizen, Mais und Schweinefleisch haben im Zuge des derzeit eskalierenden Handelsstreits zwischen den USA und China deutlich nachgegeben. Auf den gestern veröffentlichten Plan der Washingtoner Regierung, Strafzölle auf die Einfuhren von chinesischen Waren im Wert von jährlich rund 50 Mrd $ (40,63 Mrd Euro) zu erheben, antwortete Peking heute mit der Ankündigung von Vergeltungszöllen.

 

Während die Liste der Amerikaner unter anderem Landmaschinen, landwirtschaftliche Geräte und Anlagen sowie Impfstoffe für Tiere umfasst, führen die Chinesen unter anderem Sojabohnen und Rindfleisch auf. Die Akteure an der Warenterminbörse in Chicago reagierten vor allem mit dem Verkauf von Sojabohnenfutures. So kostete der Kontrakt mit Fälligkeit im Mai heute Morgen gegen 8.20 Uhr Ortszeit 9,98 $/bu (298 Euro/t); das waren 3,9 % weniger als der Eröffnungskurs. In den Abwärtssog gerieten auch die Futureskurse für Weizen und Mais.

 

Unterdessen erhöhte sich der Druck auf die Chicago-Terminkontrakte auf frisches, mageres Schweinefleisch, nachdem China seit Montag für die Einfuhr von US-Schweinefleisch Strafzölle erhebt. Der Future mit Fälligkeit im Mai wurde heute für 59,45 cts/lb (1,06 Euro/kg) Schlachtgewicht gehandelt; das bedeutete im Vergleich zum Eröffnungskurs vom Montag ein Minus von 12 %.

 

Sojabohnen sind das wichtigste Agrarexportgut der USA. Von den betreffenden Ausfuhren entfielen nach Angaben der Washingtoner Statistikbehörde 2017 rund 32 Mio t oder 58 % auf China. Zweitwichtigster US-Kunde am Weltmarkt für Sojabohnen ist die Europäische Union. Bei den Exporten von US-Schweinefleisch rangiert die Volksrepublik einschließlich Hongkong im Ranking der wichtigsten Auslandskunden bei der Menge auf Platz zwei und im Wert auf Rang drei. AgE