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Tierischer Angreifer im Landkreis Rotenburg wohl doch kein Wolf

Im Fall eines mutmaßlichen Wolfangriffs auf einen Menschen im Landkreis Rotenburg konnten keine Wolfsspuren nachgewiesen werden. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums enthielten die vor Ort entnommenen Proben keinerlei genetisches Material von Wölfen. Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen, das Referenzlabor für genetische Untersuchungen zum Thema Wolf in Deutschland, hatte Tierhaarproben, den Pullover des Gemeindemitarbeiters sowie einen Hammer auf DNA-Spuren geprüft und insgesamt sieben Proben analysiert. Dabei wurden lediglich genetische Spuren von Rehen, Katzen und Hunden identifiziert.

 

Allerdings hatte der Gemeindemitarbeiter den Vorfall erst einen Tag nach dem vermeintlichen Angriff gemeldet und auch die dabei erlittene Wunde gereinigt, so dass ein Unsicherheitsfaktor bleibt. Umweltminister Olaf Lies stellte im Anschluss fest, dass er sich ein eindeutigeres Ergebnis gewünscht hätte. Für ihn ist klar, dass jetzt weitere Erkenntnisse nötig sind. Hinweisen auf freilaufende Hunde in der Umgebung müsse nachgegangen werden. Lies hat zugleich ein intensiviertes Wolfsmonitoring vor Ort beauftragt, um mehr Informationen über das in der Gegend ansässige Rudel zu bekommen. Außerdem ordnete er eine Ad-hoc-Besenderung dort vorkommender Wölfe an.

 

Laut Angaben der Polizeiinspektion Rotenburg war am Dienstag vergangener Woche ein 55-jähriger Arbeiter der Gemeinde Bülstedt im Landkreis Rotenburg während der Pflege der Grünanlage am Friedhof in Steinfeld von einem wolfsähnlichen Tier gebissen worden. Hätte sich der Vorfall bestätigt, wäre dies der erste Angriff eines Wolfs auf einen Menschen gewesen, seit der Beutegreifer wieder in Deutschland heimisch ist. AgE