Skip to main content

Bauernverband erwartet steigende Milchpreise nach Dürresommer

Der Dürresommer wirkt sich auch weiterhin auf die Entwicklungen am Milchmarkt aus. Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet jedenfalls mit Blick auf die kommenden Monate steigende Milcherzeugerpreise. Wie der Verband heute gegenüber AGRA-EUROPE erläuterte, haben extreme Trockenheit und Hitze den Aufwuchs des Grünlands in vielen Regionen Mitteleuropas seit dem Frühsommer gebremst und zu Ertragsausfällen geführt.

Zwar könnten die Betriebe derzeit noch auf Futterreserven aus dem Vorjahr zurückgreifen, doch bereits in den vergangenen Wochen sei der Trend erkennbar gewesen, dass die Tierbestände in den Milchviehbetrieben reduziert worden seien, um noch vor Beginn der nächsten Vegetationsperiode im Frühjahr 2019 eine ausreichende Versorgung der Milchkühe sicherzustellen, so der Bauernverband. Die Schlachtzahlen von Rindern lagen nach DBV-Angaben im August dieses Jahres 9 % über dem Wert des Vorjahresmonats, nachdem im Juli die Kuhschlachtungen sogar 22 % höher ausgefallen waren als im Juli 2017.

Laut Bauernverband zeigt diese Entwicklung nun auch Auswirkungen auf die Milchanlieferung; bereits seit zwei Monaten liege diese konstant 1 % unter dem Vorjahresniveau. Zudem bewege sich der Fettgehalt in der Anlieferungsmilch wegen der Wetterextreme bereits seit dem Frühsommer dieses Jahres deutlich unter den Vorjahreswerten. Es sei angesichts der weiter angespannten Futtersituation nicht davon auszugehen, dass die Milchproduktion in den kommenden Monaten spürbar ausgeweitet werden könne, so der Verband.

Mittlerweile spiegelt sich diese Markterwartung auch an den Warenterminbörsen wider. Der Märzkontrakt 2019 für Butter erzielte laut DBV gestern an der EEX Preise in Höhe von 4 650 Euro/t. Noch vor zwei Wochen hätten die Notierungen für diesen Kontrakt fast 300 Euro niedriger gelegen. Auch die Preise für Magermilchpulver an der EEX hätten sich in den vergangen zwei Wochen leicht erholen können, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau. AgE