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Pure Leidenschaft - für Wein

Reben umrahmte Torbögen von Winzerhöfen, schmale Gassen - inmitten von Weinbergen liegt der malerische Ort Gimmeldingen in der Pfalz. Dort bewirtschaften Steffen und Daniela Christmann das traditionsreiche Weingut A. Christmann.

Daniela und Steffen Christmann mit ihren Kindern Julius, Sophie, Victoria und Carl-Philipp (v.l.) Foto: A. Durst

 „Wir wollen Weine erzeugen, die etwas von uns und den Weinbergen erzählen“, erklärt Steffen Christmann die Philosophie seines Hauses. Seit 1996 leitet Steffen Christmann das Weingut in der 8. Generation. Dabei steht die Qualität an erster Stelle. „Pure Leidenschaft“ lautet das Motto. Sein Ziel: Die besonderen Geschmackserlebnisse des Terroirs in Flaschen einzufangen, die nur die Weinlagen rund um Gimmeldingen hervorbringen können. Boden, Klima und Kultur sind Schlüssel für den Erfolg. Auf einer Fläche von insgesamt 21 Hektar verteilen sich seine 40 Weinberge im Umkreis von sechs Kilometer. Im Schnitt sind die Schläge einen halben Hektar groß. 75 Prozent sind mit Riesling bestockt, der Rest mit Burgundersorten. Die Rebstöcke sind im Durchschnitt 22 Jahre alt.

 

Bei Christmanns geht noch alles von Hand. Bis zu 30 Erntehelfer gehen während der Lese zwei- bis dreimal in die Weinberge, um nur die reifen Trauben herauszuschneiden. Angequetscht und ausgepresst werden sie dann ins Fass gelegt, wo sie von selbst – ohne Zusatzmittel – gären. Wesentlich für die Qualität sind vollreife Trauben. Steffen Christmann ist überzeugt: „Im Keller kann man nur noch Qualität verschenken.“ Zweidrittel des neuen Weins reifen in Edelstahl-, ein Drittel in alten Eichenholzfässern.

Trockener Riesling ist das Markenzeichen des Pfälzer Weingutes. Foto: A. Durst

Seit 2004 hat der Betrieb auf zertifiziert biodynamischen Weinbau umgestellt. Das bedeutet, dass keinerlei Herbizide, Insektizide oder chemisch-synthetische Substanzen verwendet werden. Stattdessen verbessern Hornkiesel und Hornmist den Boden. Rebschnitt, Lese oder Kellerarbeiten orientieren sich zudem an den Mondphasen. „Der Wein ist dadurch noch besser geworden“, erzählt der 52-jährige Winzer gutgelaunt.

 

Für die meisten familiengeführten Betriebe gilt nach wie vor, dass automatisch erst einmal der älteste Sohn als Nachfolger eingeplant wird. Aber warum nicht die begabte erstgeborene Tochter? Früh zeigte sich, dass Sophie, die älteste von vier Kindern, sich besonders stark für den Betrieb interessiert und engagiert. Mit ihrem Vater und Großvater teilt sie die Leidenschaft für die Herstellung guten Weins. So entschieden Daniela und Steffen Christmann, dass Sophie das Weingut in der 9. Generation übernehmen soll.

 

Der Erfolg des Weinguts Christmann gründet auf starken Familienbanden. Drei Generationen ziehen an einem Strang. So teilen auch heute noch der 88-jährige Fritz Christmann und seine Frau Gisela ihren großen Erfahrungsschatz rund um den Wein nach der Devise: Es muss alles zusammenwirken –  die junge Generation, die alles in Frage stellt und die ältere Generation, die mit ihrer Erfahrung unterstützen kann.