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Ein Landwirt auf Skates

Im brandenburgischen Petkus betreibt Ferdinand von Lochow gemeinsam mit seiner Frau das erste Skatehotel der Welt. Auch Land- und Forstwirtschaft hat Tradition in seiner Familie.

Foto: Buthut

Vor dem Gutshaus in Petkus übt sich eine Gruppe von Kindern im Inlineskaten. „Wir haben wöchentlich zwei bis drei Schulklassen oder Sportgruppen zu Besuch. Auch Familien mit Kindern kommen gern zu uns“, erklärt Ferdinand von Lochow, der seit 2002 das erste Skatehotel der Welt gemeinsam mit seiner Frau Alexandra leitet. Das Hotel liegt direkt an der Fläming-Skate, einem rund 230 km langen Rad- und Skatewegnetz. „Bei uns können die Skates überall anbehalten werden, auch im Restaurant und auf den Zimmern. Wer selbst keine Ausrüstung dabei hat, kann sie sich leihen.“

Die Familie von Lochow, die ursprünglich im 11. Jahrhundert in das Havelland einwanderte, übernahm 1816 den Betrieb in Petkus. Ferdinand von Lochows Urgroßvaters ist berühmt für seine Erfolge in der Roggenzüchtung. Nach der Enteignung war es der Wunsch der Familie, wieder auf den alten Stammsitz zurückzukehren. 1991 wurde diese Idee durch einen Pachtvertrag mit der Treuhandanstalt Wirklichkeit. Nach und nach bauten sie den Landwirtschaftsbetrieb wieder auf. Ein weiterer Meilenstein in der Betriebshistorie ist das Jahr 2009, als sich Ferdinand v. Lochow entschied, den Betrieb auf ökologischen Landbau nach den Richtlinien des Biolandverbandes umzustellen.

Ein paar Jahre nach der Hoteleröffnung entschied sich die Familie, auch ein Cafe und Restaurant im Hotel aufzumachen. Das Restaurant wurde nach dem berühmten Urgroßvater benannt: „Der Roggenkönig“. Hier können sich die Gäste zum Beispiel Roggenspätzle und Roggenbier aus dem betriebseigenen Roggen schmecken lassen und als Souvenir eine Backmischung für Roggenbrot mitnehmen. Dass sie mit ihren Unternehmen für Arbeitsplätze in der Region sorgen und den Tourismus ankurbeln, ist auch bei den Dorfbewohnern gut angekommen. Für die nächsten Jahre planen die von Lochows, sich mit Erneuerbaren Energien unabhängiger vom Strommarkt zu machen: neben Photovoltaik-Anlagen und den Holzhackschnitzelheizungen, sind mehrere Windkraftanlagen im Bau und im Genehmigungsverfahren. Ferdinand von Lochow ist überzeugt davon, dass er es seinen Kindern und deren Nachkommen schuldig ist, so nachhaltig wie möglich zu wirtschaften und ihnen das Bestmögliche zu hinterlassen.

Mehr Infos unter www.skatehotel.de