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Umweltministerin Schulze drängt Landwirtschaft zum Insektenschutz

Bundesumweltministerin Svenja Schulze sieht insbesondere die Landwirtschaft beim Insektenschutz gefordert. Bei einem Parlamentarischen Abend in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommer gestern in Berlin forderte die Ministerin einen veränderten Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, eine Reduzierung der Überdüngung sowie weitreichende Änderungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). „Artenschutz muss Produktionsziel der Landwirtschaft werden“, sagte die SPD-Politikerin. Vielfalt müsse sich für die Betriebe rechnen. Daher müsste diese Leistungen den Landwirten vergütet werden. Künftig müsse es mehr Hecken und Säume in der Agrarlandschaft geben. Daher hält Schulze eine Neuausrichtung der EU-Agrarförderung für unerlässlich.

 

Ihre Forderung nach einem Glyphosat-Ausstieg noch in dieser Legislaturperiode begründete die Bundesumweltministerin mit den negativen Auswirkungen des Totalherbizids auf die Biodiversität und speziell auf die Lebensräume von Insekten. Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln will die Ministerin „grundsätzlich restriktiver“ gestalten. Sie betonte die Notwendigkeit, gemeinsam mit der Landwirtschaft dazu eine Strategie zu entwerfen. Einig zeigte sich Schulze mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hinsichtlich eines Verbots bestimmter Neonikotinoide im Freiland. Handlungsbedarf bestehe auch bei der Pflanzenschutzmittelzulassung. Dabei müssten die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt künftig stärker Berücksichtigung finden.

 

Schulze räumte ein, dass es noch Forschungsbedarf zum Insektensterben gebe. Die schon vorliegenden Erkenntnisse reichten jedoch aus, um kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen. „Wir wissen genug, um zu handeln“, betonte die Ministerin. Sie kündigte an, bis zur Sommerpause ein Aktionsprogramm gegen das Insektensterben vorzulegen. AgE