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Keine Prozentvorgabe zur Dezimierung des Schwarzwildbestandes

Keine sachliche Begründung gibt es nach Auffassung vom Präsidenten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Prof. Thomas Mettenleiter, für eine konkrete Zielvorgabe zur Dezimierung des Schwarzbildbestandes zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die genannte Reduzierung um 70 % beruhe auf einer Modellrechnung und habe sich unter bestimmten Annahmen im Rahmen eines Ausbruchsszenarios ergeben, sagte Mettenleiter heute vor Journalisten in Berlin. Klar sei jedoch, dass die gesamte Wildschweinpopulation ein Reservoir für das ASP-Virus darstelle. Eine stärkere Bejagung diene daher in jedem Fall der Bekämpfung der Seuche.      

 

Der FLI-Präsident betonte die entscheidende Rolle des Menschen bei der Übertragung des Virus über größere Entfernungen. Die Information der Öffentlichkeit und die Sensibilisierung für die Gefahr seien daher wesentliche Voraussetzungen, eine Einschleppung der Seuche nach Deutschland zu verhindern. Mit den Ausbrüchen im Juni vergangenen Jahres im Osten Tschechiens, im Herbst in der Region Warschau und zuletzt im Gebiet Kaliningrad habe die ASP 2017 drei große Sprünge gemacht. „Die Ausbreitungstendenz bleibt“, stellte Mettenleiter fest.    

 

Die Schweinehalter in Deutschland rief der Virologe zu besonderer Vorsicht auf. Die Landwirte seien gut beraten, ihre Maßnahmen zum Schutz vor einem Eintrag noch einmal zu überprüfen. Die Biosicherheit in jedem einzelnen Betrieb müsse gewährleistet sein. AgE