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Niedersachsen und Bund einig über Entnahme von Problemwölfen

In Niedersachsen hat es einen Durchbruch beim Umgang mit auffälligen Wölfen gegeben. Nach einem Spitzengespräch zwischen Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel einigten sich Bund und Land nun auf ein gemeinsames Eckpunktepapier, das den Konflikt zwischen dem Artenschutz für den Wolf und dem Schutz der Weidetiere entschärfen soll. Zudem wird dem Schutz des Menschen im Kontakt mit dem Beutegreifer Vorrang eingeräumt.

 

Wörtlich heißt es dazu im Eckpunktepapier „Weidetierhaltern in Wolfsgebieten helfen - Jagdrecht ist keine Lösung", Wölfe, die „sich Menschen gegenüber auffällig verhalten, sind zu beobachten und gegebenenfalls zu töten“. Unter Beachtung der Vorgaben des Artenschutzes sollen im Einzelfall solche Eingriffe ermöglicht werden. Hierzu könne in letzter Konsequenz sogar die Entnahme eines ganzen Rudels gehören, wenn die gemeinschaftlich jagenden Individuen gelernt hätten, sämtliche der empfohlenen und zumutbaren Schutzmaßnahmen zu überwinden, so Bund und Land.

 

Zudem stimmen beide Seiten darin überein, dass die Weidetierhaltung wirtschaftlich bleiben muss. Sie leistet nach Auffassung der Unterzeichner des Papiers einen wertvollen Beitrag zur Landschaftspflege und zum Naturschutz. Die Weidetierhaltung müsse deshalb auch dort zukünftig sichergestellt bleiben, wo durch Zuwanderung des Wolfes vermehrt Konflikte auftreten würden. Bund und Land sind sich darin einig, dass sie zukünftig verstärkt gemeinsam daran arbeiten werden, Lösungen für diejenigen Regionen zu entwickeln, die mit der Ausbreitung des Wolfes verbunden sind.

 

Die Forderung, Wölfe in das Jagdrecht aufzunehmen bewerten Bund und Land hingegen als „nicht zielführende Option“. Auch vereinzelt geäußerten Wünschen, Wölfe „nach Belieben“ jagen zu können, erteilten beide Seiten eine Absage. Das Schutzniveau des Wolfes würde dadurch nicht verändert. AgE