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Anreize und Sicherheit für Biodiversität

Der Erfolg freiwilliger Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarwirtschaft hängt sich zuletzt von den finanziellen Anreizen und dem administrativen Umfeld ab. Das zeigt eine Studie, bei der Forscher des Thünen-Instituts für Ländliche Räume in Braunschweig die „Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft“ untersucht haben. Bei der Befragung gaben die Landwirte an, dass sowohl harte Faktoren wie Wirtschaftlichkeit, Kontrollen und Sanktionen, aber auch weiche Faktoren wie das Image über die Umsetzung der Maßnahmen entscheiden.

 

Dr. Thomas Schmidt vom Thünen-Institut empfiehlt für eine bessere Akzeptanz freiwilliger Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft eine Flexibilisierung und Anpassung solcher Ansätze an die regionalen Besonderheiten. Ebenso gelte es, die diesbezügliche Kommunikation innerhalb der Landwirtschaft, aber auch in Richtung der Gesellschaft zu identifizieren.

 

Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens vom Bundeslandwirtschaftsministerium wies darauf hin, dass die Landwirte selbst Interesse an einer großen biologischen Vielfalt hätten, da sie auf eine intakte Umwelt angewiesen seien. Umso erfreulicher sei es, dass viele Bauern ihren Einsatz um die Biodiversität auch mit dem Ansehen ihres Betriebes und der Landwirtschaft begründeten. Die Forderungen nach wirtschaftlich tragfähigen Lösungen sei dennoch legitim, betonte Aeikens. Die im Rahmen der Studie erarbeiteten Ergebnisse sollten deshalb nach seiner Auffassung in die Koalitionsverhandlungen der nächsten Bundesregierung einfließen.

 

Für Staatssekretär Jochen Flasbarth vom Bundesumweltministerium zeigt die Studie Wege auf, wie Naturschutz in der Landwirtschaft mit den vorhandenen Mitteln noch effizienter betrieben werden kann. Flasbarth sieht sich durch die Untersuchung darin bestätigt, dass die EU-Agrarförderung in den nächsten Jahren gemeinwohlorientierter, ökologischer, unbürokratischer und verlässlicher für die Landwirte werden muss. AgE