Gegen eine tiefgreifende Veränderung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 hat sich der Generalsekretär der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), Pekka Pesonen, ausgesprochen. Agrarpolitik müsse auch Einkommenspolitik bleiben und zudem angemessen finanziert werden, betonte Pesonen heute auf dem Landesbauerntag in Rendsburg. COPA und COGECA bestünden auf der Beibehaltung der Zwei-Säulen-Struktur der GAP. Die Erste Säule sichere die landwirtschaftliche Nachhaltigkeit, die Wahrung einer rentablen Lebensmittelproduktion und Ernährungssicherheit. Die Zweite Säule biete maßgeschneiderte Lösungen auf Betriebsebene.

Zugleich plädierte der COPA/COGECA-Generalsekretär für eine Fortführung der Angleichung der Höhe der Direktzahlungen zwischen den Mitgliedstaaten. Angesichts der Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern im Hinblick auf die Strukturen und historischen Entwicklungen dürfe es aber keine Deckelung oder Degression der Direktzahlungen auf Grundlage der Betriebsgröße geben, so Pesonen weiter. Nachbesserungsbedarf in der GAP sieht er bei der Bürokratie. Notwendig sei zum Beispiel eine echte Vereinfachung der politischen Vorgaben, auch für die Landwirte und nicht nur für die Verwaltungen.

Daneben brauchen die Betriebe nach Einschätzung des Finnen bessere Risikomanagementmaßnahmen, etwa zur Absicherung gegen Preisvolatilitäten. Pesonen forderte darüber hinaus eine zusätzliche Unterstützung der landwirtschaftlichen Genossenschaften und Erzeugerorganisationen. Die Stärkung der Position der Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette sei von größter Bedeutung. Außerdem müssten unlautere Handelspraktiken schärfer bekämpft werden.

Schließlich rief der COPA/COGECA-Generalsekretär nach Maßnahmen zur Förderung und Vereinfachung der Niederlassung von Junglandwirten und Neueinsteigern in der Branche. Insbesondere die Gewährleistung des Zugangs zu Krediten und steuerähnliche Abgabenerleichterungen sollten dabei in Erwägung gezogen werden. AgE