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DBV: Ernte 2017 enttäuschend

Nicht zuletzt aufgrund der zurückliegenden Wetterkapriolen hat der Deutsche Bauernverband (DBV) seine Prognose zur diesjährigen Getreideernte nochmals zurückgenommen. Laut DBV-Präsident Joachim Rukwied dürfte die Getreideerzeugung mit 44,5 Mio t sogar noch um 2 % unter dem schon enttäuschenden Vorjahresergebnis liegen. Regional sollen die Ergebnisse aufgrund der unterschiedlichen Witterungsbedingungen zwar sehr heterogen ausfallen; verbreitet habe man jedoch schwächere Durchschnittserträge als 2016 verzeichnet.

 

Wie Rukwied berichtete, waren die Witterungsbedingungen nicht optimal und vielfach durch Extremwetterereignisse geprägt, die auch im Ackerbau Schäden verursacht hätten. Erschwert werde die Situation nun durch das nasse Erntewetter, durch das sich die Druscharbeiten insbesondere im Norden und Osten des Landes erheblich verzögerten. In den nördlichen Bundesländern stehe aktuell noch bis zu einem Fünftel der Getreideernte auf dem Acker. Dies zwinge die Bauern, das Getreide regelrecht „von den Feldern zu stehlen“, so der DBV-Präsident. Damit verbunden seien hohe Trocknungskosten und nachlassende Qualitäten. Ein Großteil der noch ausstehenden Bestände dürfte nur noch in Futterqualität zu bergen sein.

 

Schlechte Aufwuchsbedingungen sowie ein erhöhter Schädlingsdruck haben Rukwied zufolge auch beim Raps für Enttäuschung gesorgt. Der Bauernverband rechnet in diesem Jahr für die schwarze Ölfrucht mit einem Durchschnittsertrag von nur 3,3 t/ha, nach 3,9 t/ha im Vorjahr. Die Rapsernte soll insgesamt 4,3 Mio t erreichen und damit um 6 % kleiner ausfallen als 2016.

 

Die Preissituation bei Getreide und Raps schätzt Rukwied aktuell als nur wenig besser ein als im vergangenen Jahr: Für Brotweizen erziele der Landwirt im Bundesdurchschnitt derzeit 153 Euro/t und damit gut 10 Euro/t mehr als im August 2016. Auch die Preise für andere Getreidearten sowie Raps seien weit von den Höchstständen früherer Jahre entfernt. Wegen der insgesamt guten internationalen Versorgungslage sieht der Bauernpräsident bei den Preisen gegenwärtig auch wenig Luft nach oben. AgE