Eine Entscheidung um die weitere Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat ist erneut vertagt worden. Der Expertenausschuss hat sich jetzt darauf geeinigt, erst im Herbst über den Vorschlag der EU-Kommission zu entscheiden, die Zulassung um zehn Jahre zu verlängern. Derzeit gilt eine vorläufige Genehmigung, die Ende 2017 ausläuft.

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis hatte die Verlängerung im Mai vorgeschlagen. In dieser Woche erklärte er, er wolle in der wissenschaftlichen Debatte um die Schädlichkeit von Glyphosat zum Ende kommen. Es gebe keinen Grund, den Stoff als krebserregend einzustufen. Dies sei auch die Auffassung der Europäischen Chemikalienagentur (Echa) und der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa).

Die Mitgliedstaaten müssen nach den  komplizierten EU-Zulassungsverfahren über den Kommissionsvorschlag abstimmen. Frankreich hatte bereits Widerstand angekündigt. Deutschland hatte sich im Juni 2016 beim letzten Votum der Stimme enthalten.