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Kleine EU-Apfelernte erwartet

In Europa werden die Obstbauern in diesem Jahr voraussichtlich deutlich weniger Äpfel einbringen als 2016. Das geht aus der aktuellen Ernteschätzung der Weltvereinigung für Äpfel und Birnen (WAPA) hervor. Die Markbeobachter rechnen demnach für dieses Jahr mit einem Apfelaufkommen von insgesamt 9,343 Mio t; das wären 21 % weniger als im Vorjahr und sogar 23 % weniger als im Mittel der drei letzten Jahre. Den starken Rückgang führt die WAPA vor allem auf die intensiven Spätfröste zurzeit der Apfelblüte und die Dürre im Frühjahr und Sommer zurück.

 

Deutschland wird laut WAPA-Schätzung in diesem Jahr 555 000 t an Äpfeln ernten; gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Minus von 46 %, während das Drei-Jahres-Mittel um 47 % unterschritten würde. Auch die anderen großen EU-Apfelproduzenten müssen mit großen Einbußen rechnen. Polen dürfte mit 2,870 Mio t fast ein Drittel weniger Äpfel ernten als 2016, und in Italien wird das Ergebnis mit 1,757 Mio t knapp ein Viertel unter dem Vorjahreswert liegen. Etwas milder trifft es Frankreich, wo mit 1,396 Mio t immerhin 8 % weniger eingebracht werden als 2016.

 

Die geringeren Erträge könnten aber zu einem entspannten Marktgeschehen führen. Die WAPA rechnet mit einem ausgewogeneren Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Der EU-Apfelmarkt leide immer noch unter den Konsequenzen des russischen Handelsembargos, betonen die Marktexperten. Zusätzlich hätten zuletzt auch die nordafrikanischen Märkte weniger importiert.

 

Deutliche Rückgänge in der Apfelproduktion gibt es auch in anderen Ländern der Nordhalbkugel. So soll die Ernte in Russland gegenüber dem Vorjahr um 37 % kleiner ausfallen, in Mexiko um 30 % und in der Schweiz um 21 %. Einbußen von 19 % werden für Weißrussland vorausgesagt; in der Ukraine und Kanada wird das Apfelaufkommen um 10 % beziehungsweise 5 % kleiner ausfallen als im vergangenen Jahr. Die Obstbauern in den USA werden dagegen voraussichtlich eine stabile Ernte um 4,800 Mio t einbringen. Darüber hinaus erwartet man für China ein weiteres Wachstum um 3 % auf 43 800 Mio t. AgE