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Hakuna Matata: Insekten als Futtermittel

Schon Mitte der Neunziger wurden sie im Disneyfilm „Der König der Löwen“ als schmackhafte und proteinreiche Futtermittel angepriesen: Insekten.

Während ihr Verzehr in der westlichen Welt noch immer als exotisch gilt, gehören die krabbelnden, schwirrenden und kriechenden Sechsbeiner zum Beispiel in Asien zur täglichen Ernährung. Insgesamt gibt es beinahe eine Million beschriebene Arten, 2.000 davon sind für den Verzehr geeignet. Auch für unsere heimischen Nutztiere eignen sie sich aufgrund ihres hohen Proteingehalts als Futtermittel und stellen eine Alternative zu Soja dar. Welche Inhaltsstoffe Insekten enthalten, ist nicht nur abhängig von der Insektenart, sondern auch davon, was ihnen gefüttert wird. Das bedeutet im Umkehrschluss: Jede Art muss einzeln untersucht werden, um herauszufinden, ob sie sich als Futtermittel eignet. Die vielversprechendsten Arten für eine Nutzung als Tierfutter sind verschiedenen Untersuchungen zufolge die Larven der Schwarzen Soldatenfliege, der Hausfliege sowie des Mehlkäfers. Ein deutlicher Vorteil der Insekten gegenüber anderen Futtermitteln ist ihr geringer Ressourcenbedarf. Insekten benötigen kaum Wasser, können auf wenig Fläche und mit wenig Nahrung leben. Sogar Müllstoffe und Bioabfälle könnten sie verwerten.

Foto: Fotolia/catherinelprod

Dass Insekten bis jetzt noch nicht als Futtermittel verwendet werden, liegt vor allem am geltenden Futtermittelrecht, dass nur pflanzliche Stoffe zur Tierversorgung zulässt. Zudem fehlen praxistaugliche und kostengünstige Lösungen für eine Aufzucht. Letzten Endes spielt auch die Hygiene eine wichtige Rolle. Werden Insekten mit Abfallstoffen gefüttert, besteht die Gefahr der Verunreinigung und im schlimmsten Fall der gesundheitlichen Beeinträchtigung der Tiere und letztlich des Verbrauchers. Trotz aller Hindernisse ist es in Zukunft nicht völlig ausgeschlossen, dass Nutztiere mit Insekten gefüttert werden. Immerhin finanziert die Europäische Union seit 2013 das Projekt „PROteINSECT“, das Insekten als Proteinquelle im Tierfutter untersucht. In Deutschland und den Niederlanden werden bereits ähnliche Studien durchgeführt.