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DNA-Code der Gerste geknackt

6.000 Jahre alt und mehr sogar zwei Millionen Basenpaare mehr als der Mensch – so erstaunlich ist das Gerstengenom.

Forscher haben nach eigenen Angaben das bislang älteste Pflanzen-Erbgut entziffert. Sie entschlüsselten die DNA von 6.000 Jahre alten Gerstenkörnern aus einer Höhle in der Nähe des Toten Meeres in Israel. An der Entdeckung waren auch Wissenschaftler aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Baden-Württemberg beteiligt. Die entschlüsselte Gersten-DNA ist deutlich größer als die des Menschen. „Für uns funktioniert historische DNA wie eine Zeitkapsel, die es uns erlaubt, in die Geschichte zu reisen und der Domestizierung von Getreidepflanzen zu bestimmten Zeiten nachzugehen“, sagte Johannes Krause vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena.

Foto: Fotolia/DigitalGenetics

Die Analysen zeigten, dass vom Menschen angebaute Gerste in Israel und Jordanien heute ein sehr ähnliches Genom hat wie schon vor 6.000 Jahren. Die Entwicklung der Pflanze für die landwirtschaftliche Nutzung war demnach damals schon ziemlich fortgeschritten. Wilde Gerste von heute unterscheidet sich dagegen genetisch stark, wie die Forscher mitteilten.

Das Gersten-Erbgut hat 5,1 Milliarden sogenannte Basenpaare. „Das Gerstengenom ist sehr groß und sehr komplex - größer als das menschliche Genom“, schildert Manuel Spannagl, Bioinformatiker vom Helmholtz-Zentrum in München. Der Mensch hat in seiner DNA rund drei Milliarden Basenpaare. Das menschliche Erbgut wurde im Jahr 2000 entschlüsselt.